HAGE Sondermaschinenbau holt Rekordauftrag nach Obdach

Das Familienunternehmen Hage Sondermaschinenbau mit Sitz in Obdach hat einen spektakulären Auftrag über 20 Millionen Euro an Land gezogen. 

Vorbereitungen, Kon­zeptfindungen, Machbarkeitsstudi­en und die Angebots­ausarbeitung – eineinhalb Jahre hat all das letztendlich gedauert. ,,Es war eine inten­sive Zeit, aber es hat sich aus­gezahlt.“ Dafür hat Stefan Hampel auch eine in Zahlen gegossene Unterfütterung parat: Hörbar stolz berichtet der Geschäftsführer von Hage Sondermaschinenbau mit Sitz in Obdach von einem Auftragsvolumen von mehr als 20 Millionen Euro – ,,es ist der größte Auftrag unserer Firmengeschichte“. 

Für einen großen deut­schen Bausystemspezialisten werden drei Hightech-Anla­gen für die Produktion von Schalungselementen gelie­fert. ,,Es handelt sich dabei um die vollautomatische Fer­tigung von Stahlprofilen, die eine Vielzahl von Bearbei­tungsstationen durchlaufen und anschließend verschweißt werden.“ Die Anla­gen, die mit 50 Metern Länge und rund 16 Metern Breite ,,ordentliche Geräte“ sind, wie es Hampel ausdrückt, kombinieren Sägeaggregate, Stanzwerkzeuge, Umform­prozesse und Montageauto­maten mit Bauteilzuführung. Eine besondere Rolle spiele die „Bauteilkontrolle mittels Messsystemen und Qualitäts­inspektion durch entspre­chende Sensorik“. Ebenfalls inklusive: eine ständige Ver­schleiß überwachung, um auch eine vorbeugende War­tung zu ermöglichen. Dafür zeichne ein eigens bei Hage entwickeltes Softwaretool verantwortlich, so Hampel. Die historische Dimension des Auftrags macht auch die Relation zum Jahresumsatz des knapp 140-köpfigen Un­ternehmens deutlich: Dieser lag zuletzt bei rund 24 Millio­nen Euro. ,,Gerade in gesamt­wirtschaftlich herausfordern­den Zeiten ist so eine Grundauslastung sehr gut für uns“, so Hampel. Denn die Anlagen werden nun Schritt für Schritt montiert „und uns die beiden nächsten Jahre be­schäftigen“. Wie berichtet, ist für Platz und Ressourcen ge­sorgt – Hage hat Millionen in ein zweites Produktionswerk in Obdach investiert.

In diesem zweiten Werk zeige sich zudem, warum wir auch im Bereich des Rühr­reibschweißens als Techno­logieführer gelten“. Für Bat­teriewannen, die in Elektro­autos eingebaut werden, sind vom Familienunternehmen zwei Anlagen entwickelt worden, die mit sechs Schweißaggregaten gleich­zeitig von zwei Seiten die Einzelteile verbinden“, so Hampel. Durch dieses inno­vative und welteit einzigar­tige Anlagenkonzept werden der Schweißverzug und die Produktionszeit minimiert.“ Auch die Intensivbezie­hung zur Europäischen Welt­raumagentur ESA wird wei­terhin gepflegt. So wird dem­nächst eine hochrangige De­legation eintreffen, weil auf Hage-Anlagen in Obdach im Zuge eines groß angelegten Forschungsprojekts ein neues 3D-Druckverfahren getestet wird, über das sich Substrate auf gewellten Flächen an­schweißen lassen, wie Ham­pel erläutert. 


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Fotocredit: Otmar Winterleitner

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